"Und was, wenn deine Kunden das lesen!?"
Guten Tag, mein Name ist Jazz und ich arbeite u.a. als freiberufliche Texterin und Bloggerin.
Während meines Studiums fing ich an zu twittern; seitdem zieren einige meiner mal mehr mal weniger sinnentleerten Tweets das WWW.
Wer mich aus dem RL oder meinen Tweets kennt, der weiß, dass ich oft müde und auch ziemlich träge bin. Nicht arbeitsscheu, trotz meiner Nationalität; aber la dolce vita war nunmal schon immer reizvoller als das abbuckeln für einen anonymen Arbeitgeber mit Sitz im Luftschloss.
Jedenfalls, und so kommt es zu diesem Post, wurde ich mittlerweile schon häufig gefragt, ob es meinem
Job nicht schade, wenn ein Kunde lesen sollte, dass ich um 10, 11, 12, 13, 14, 15 (…) Uhr müde sei.
Naja. Nö, wieso. Ich erledige meine Arbeit schließlich gewissenhaft und solange der Auftraggeber mit dem Ergebnis zufrieden ist, schadet mir das Tagträumen von ausgiebigen Schläfchen nicht.
Außerdem, und das berücksichtigen viele gar nicht, arbeite ich nicht unter dem Pseudonym IchBinJazz. Das ist privat, sofern irgendwas in diesem Netz noch privat sein sollte.. Aber nein, meine Kunden kennen meinen Twitteraccount nicht.
Aber selbst wenn: ich habe, soweit ich mich erinnern kann, nichts geschrieben, wofür ich mich schämen sollte. Also nicht wirklich. Also nicht so, dass die Scham so krass wäre, dass ich nun das Land verlassen müsste. Also sooo schlimm ist die Scham wirklich nicht. Echt jetzt. Schwöre.
"Aber selbst wenn" die Zweite: das ist doch das großartige an dem Freiberufler-Dasein. Ich habe keinen Chef, dem ich meine politische Meinung vorenthalten muss – sollte also ein Kunde nicht mit mir zusammenarbeiten wollen, weil ich mich beispielsweise öffentlich gegen die AFD äußere, dann wäre es mir auch recht. Ist ja nicht so, dass man seine Seele für den Job verkaufen müsste – und wenn dem so wäre, hätte ich auch gleich bei den klassischen Medien bleiben können.
"Und was, wenn deine Kunden das lesen!?" – dann lieben oder hassen sie es. Oder, um realistischer zu bleiben: es geht ihnen einfach am Pöppes vorbei.